Tag für Tag. Türchen für Türchen. In den letzten Wochen haben wir mit unserem Adventskalender unbequeme Fakten ans Licht geholt und viele Fragen rund um den FC Luzern beantwortet. Fragen, die uns viele Leute aus dem Umfeld unseres Lieblingsvereins seit dem Start der Kampagne «Zäme meh als 52 %» gestellt haben. Dieses Interesse hat uns dazu bewogen, tiefer zu graben und den Leuten das zu geben, worauf alle unserer Ansicht nach ein Recht haben: Informationen.
Wir sind auf krumme Deals, hinterlistige Geschäfte und intrigante Personen gestossen. Wir haben mit brisanten Dokumenten belegt, wie fragwürdig Bernhard Alpstäg zur Aktienmehrheit gekommen ist. Wir haben nachgerechnet, wie viel – oder wenig – Geld Bernhard Alpstäg eigentlich in den FCL gesteckt hat. Wer vom Stadion-Namens-Sponsoring profitiert. Und wer sich alles noch so im Umfeld von unserem bisherigen Mehrheitsaktionär tummelt. Einblicke, die in dieser Form noch nie davor gewährt wurden und die belegbar sind, also den Tatsachen entsprechen. Über vieles wurde jahrelang gemunkelt, oft dachten wir, dass vielleicht übertrieben wird – weit gefehlt. Wir sind immer noch verwundert und empört, welche und wie viele schockierende Fakten wir gefunden haben.
Und das war nicht alles: Während der Veröffentlichungen haben wir wiederholt Rückmeldungen von verschiedenen Personen erhalten, unter anderem auch weitere Hinweise, denen wir auch in Zukunft nachgehen. Weil es offensichtlich sonst niemand macht. Es zeigt sich, wie schwierig und anstrengend es ist, volle Transparenz über unseren FC Luzern zu erlangen. Und dass es durchaus plausible (oft auch weniger ehrenwerte …) Gründe gibt, wieso nicht alle das Interesse daran haben, dass diese Vorgänge an die Öffentlichkeit gelangen.
Die aufgedeckten Geschichten machen es deutlich: Bernhard Alpstäg hat sich in der Vergangenheit das fragwürdige Recht herausgenommen, sich zulasten des FC Luzern zu bereichern und für seine Marke landesweite Werbewirkung zu Spottpreisen zu erzielen. Mit der Gründung der BA Sport AG scheint er es zudem auf die Substanzwerte des FC Luzern – die Bild- und Namensrechte der eigenen, in der Innerschweiz ausgebildeten Spieler – abgesehen zu haben, um sich selbst einen Teil der Transfererlöse zu sichern. Wer im Raum Luzern aufgewachsen ist und Fussballprofi werden kann, bliebe somit im schlimmsten Fall während der ganzen Karriere den Launen Alpstägs (und/oder Petralitos) ausgesetzt. Der FC Luzern als Selbstbedienungsladen, als Geldmaschine, als geplante Lizenz zum Noten drucken – auf Kosten des Clubs und der jungen Perspektivspieler aus der eigenen Region.
Es gibt weitere Entwicklungen im Umfeld des FC Luzern, die wir noch nicht zu 100 % nachvollziehen können. Einerseits freuen wir uns sehr über die unzähligen prominenten Unterstützer aus den Reihen der Sponsoren, Donatoren und Beiräte sowie den Support aus Wirtschaft, Kultur, Politik und Sport, siehe ZÄME MEH ALS 52%. Wir wundern uns andererseits aber auch, dass sich etliche Sponsoren, einige Donatoren und Beiräte immer noch zieren, klare Kante zu zeigen. Nicht wenige davon sind Unternehmer, Geschäftsleute, Führungskräfte und einflussreiche Personen, vor allem in Wirtschaft und Politik.
In ihren eigenen Unternehmen/Institutionen implementieren sie vorbildliche Wertvorstellungen, kümmern sich um eine tolle Firmenkultur, sind bemüht um eine positive Wahrnehmung bei Mitarbeitenden, Kundinnen und Kunden, Lieferanten. Beim FC Luzern aber dafür einstehen? Fehlanzeige.
Wir fragen uns: Was fehlt noch, um sich laut und deutlich vom Konstrukt FC Alpstäg abzuwenden? Wie weit muss Bernhard Alpstäg mit seiner Entourage aus dem Spielerberater-Business gehen, bis sich auch diese bisher zurückhaltende Gruppe klar äussert? Wie viele Verfehlungen braucht es noch, um diese bemerkenswert hohe Toleranzgrenze zu überschreiten?
Liebe Sponsoren, liebe Donatoren, liebe Politiker: Wann, wenn nicht jetzt, ist der Zeitpunkt sich zu wehren und klar für die Werte einzustehen, die Ihr in Euren Unternehmen beherzigt, die Ihr Euren Mitarbeitenden, Kunden, Lieferanten und Wählern versprecht? Könnt Ihr es mit Eurem Gewissen vereinbaren, diesem Treiben weiterhin tatenlos zuzusehen und einfach abzuwarten, bis es sich von selbst regelt und Gras über die Sache gewachsen ist? Ist es das, was Euch zum lobenswerten Engagement beim FCL geführt hat, Euch inspiriert hat, diesen einmaligen Club zu unterstützen – mit viel Geld, mit viel Energie, mit noch mehr Leidenschaft?
Wer jetzt noch schweigt, macht sich für einen möglichen Umbruch, für die unmittelbare oder schleichende Wandlung zum FC Alpstäg moralisch mitverantwortlich, ja mitschuldig.
Wie haben wir es im ersten Adventstürchen geschrieben? «Die Adventszeit ist die Zeit der Besinnung. Besinnen wir uns darauf, was den FC Luzern ausmacht, wer den FCL in Zukunft lenken soll und wie wir dieses Ziel erreichen wollen.» Es ist an der Zeit, dass auch die bisher stillen Sponsoren, Donatoren und Beiräte ihre Stimme erheben und Farbe bekennen.
Eins ist sicher: Wir kämpfen weiter. So lange und so laut, wie es nötig ist. Wir setzen uns für unsere Kernforderungen ZÄME MEH ALS 52% ein und wir werden die Ziele mit all unseren Kräften und mit allen Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, verteidigen.
«ZÄME MEH ALS 52 %» macht jetzt aber – wie viele andere auch – eine kurze Verschnaufpause, wir werden unsere Aktivitäten bewusst ein paar Tage ruhen lassen. Keine Angst, wir laden nur kurz unsere Batterien auf, um noch stärker zurückzukommen. Seid Euch sicher: Wir werden auch im neuen Jahr für Furore sorgen. Hoffentlich mit dem einen oder anderen zusätzlichen Unterstützer an unserer Seite.
In diesem Sinne wünschen wir der ganzen FCL-Familie Gesundheit, frohe und ruhige Festtage, einen guten Rutsch ins neue Jahr! Wir freuen uns auf einen fulminanten Rückrundenstart – am Samstag, 21. Januar 2023. Dann endlich wieder im Stadion, um unsere Mannschaft trotz aller Turbulenzen kompromisslos zu unterstützen und gemeinsam sportliche Erfolge zu feiern.